Karibischer Chili (Capsicum chinense)

Einordnung:

Solanaceae, Solanoideae (Nachtschattengewächse, Nachtschatten-Geschwister)  - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.asr.son.son.son.cpm.chs

Vorkommen:

Im Gegensatz zu anderen Chili-Arten, die sich von Capsicum frutescens ableiten, sind die Anbaugebiete der Karibischen Chili auf die Tropen begrenzt. Hauptangebiete sind weiterhin die Karibik und Südmexiko, obwohl die Stammpflanze vermutlich aus Peru stammt.

Beschreibung:

Etwa 75 cm hoch werdende Pflanze mit eiförmigen Blättern, die bei den meisten Sorte zerknittert wirken. Die Blüten sind weiß und erscheinen ganzjährig. Die sich aus ihnen bildenden Früchte zeigen eine große sortenspezifische Vielfalt an Farben und Formen, wobei jedoch eher rundlich Formen als die  klassische, langgezogene Peperoni vertreten sind. Bekannteste Sorten sind die ehemals als schärfste Chili-Sorten geltenden »Habanero« und »Trinidad Moruga Scorpion«.

Karibischer Chili (Capsicum chinense)
Karibischer Chili (Capsicum chinense)

Wissenswertes:

Zur nicht aus China stammenden Art (siehe oben) Capsicum chinense gehören die weltweit schärfsten Chili-Sorten. Neben ihrer Schärfe sollen sie jedoch auch über ein markantes fruchtiges Aroma verfügen, das insbesondere beim Rohverzehr zu vernehmen ist, soweit man über die Fähigkeit verfügt, sich die Schärfe einfach wegzudenken. Es sei allerdings nicht verschwiegen, daß es auch milde Zuchtformen der Karibischen Chili gibt. Am anderen Ende der züchterischen Bemühungen ist mittlerweile ein prestigeträchtiger Wettbewerb um den Titel »Schärste Chili der Welt« entbrannt.

Zur Giftigkeit:

Karibischer Chili enthält in den Früchten bis zu 1% (bei Extremzüchtungen deutlich mehr)) des Alkaloids Capsaicin. Die Schärfe von Capsaicin ist noch in einer Verdünnung von 1:15.000.000 wahrnehmbar. Die Schärfe von Chilis resp. Chili-Erzeugnissen wird in Scoville-Einheiten angegeben, was dem benötigten Verdünnungsfaktor, um die sensorische Wahrnehmungsgrenze zu unterschreiten, entspricht. Reines Capsaicin hätte demnach einen Scoville-Wert von 15.000.000, die schärfsten Züchtungen liegen bei etwa 1.300.000. Handelsübliche scharfe Chilizubereitungen (ohne Szene-Produkte) liegen zwischen 5000 und 30000 Scoville. Szene-Produkte kommen schonmal an die Million heran. 

Capsaicin

Capsaicin:
Summenformel:
C18H27NO3
Molmasse: 305,4 g/mol
LD50 (Ratte): etwa 200 mg/kg (oral)


Inhaltsverzeichnis Listenübersicht Startseite

deutsche Namen

botanische Namen

Leformix

Toxinname

Summenformel

© B. Bös