Einordnung:Plantaginaceae, Gratioleae (Wegerichgewächse, Gnadenkraut-Geschwister) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.asr.lam.pln.grl.grl.ofs Vorkommen:In Norddeutschland auf sumpfigen Wiesen, im Süden nur entlang des Hoch- und Oberrheins sowie in Niederösterreich und im Burgenland. Beschreibung:Bis 30 cm hoch werdendes, mehrjähriges Kraut mit gegenständig sitzenden, lanzettlichen, gezähnten Blättern. Die weiße, innen braune, Röhrenblüte erscheint zwischen Juni und August. |
![]() Gottesgnadenkraut (Gratiola officinalis) |
Das Gottesgnadenkraut wurde bereits im Mittelalter als Abführ-
und
Brechmittel verwendet, jedoch ist die Gefahr der Überdosierung
hierbei
sehr hoch. Der Ruf des Gottesgnadenkrautes, bei Frauen eine starke
sexuelle
Aktivität herbeizuführen, verhalf der Pflanze zu
zweifelhaftem
Ruhme. Auch als Abtreibungsmittel wurde es verschiedentlich verwendet.
Zusammenfassungen über Abtreibungsmitel finden Sie in
den Werken von Leibrock
Plehn
oder Lewin.
Die Giftigkeit des Gottesgnadenkrautes wurde lange Zeit dem
Vorhandensein
von Herzglykosiden zugeschrieben. Dies erschien angesichts der
Verwandschaft
zu den Digitalis-Arten (z.B. Digitalis
lanata)
auch plausibel. Weitergehende Untersuchungen zeigten jedoch,
daß es sich bei den Toxinen des Gottesgnadenkrauts um
Curcurbitacine
handelt, die sonst eher bei den Kürbisgewächsen (z.B.
Ecballium
elaterium)
zu finden
sind. Der Curcurbitacin-Gehalt des Gottengnadenkrautes beläuft
sich
auf etwa 1%. Es dominiert Gratiogenin in freier und glykosidischer Form.
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Gratiogenin: |