Einordnung:Plantaginaceae, Digitalideae (Wegerichgewächse, Fingerhut-Geschwister) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.asr.lam.pln.dil.dgs.lut Vorkommen:An Waldrändern oder Waldlichtungen in Süd und Mitteleuropa; eher auf Kalkböden. Selten. Beschreibung:Bis 120 cm hohe Pflanze mit länglichen, dunkelgrünen Blättern. Die Blüten sind von hellgelber Farbe und haben eine wesentlich kleinere Öffnung als die der gelbblühenden Kulturformen des Roten Fingerhutes (Digitalis purpurea). Die Pflanze blüht von Juni bis August. |
![]() Gelber Fingerhut (Digitalis lutea) |
Der Gelbe Fingerhut spielt keine Rolle bei der Gewinnung von Herzglykosiden, da einerseits Glykosid-Zusammensetzung und Glykosid-Menge weniger günstig als beim Wolligen Fingerhut (Digitalis lanata) oder Roten Fingerhut (Digitalis purpurea) sind und andererseits die Pflanze eher selten vorkommt, aber doch noch häufiger als etwa der Großblütige Fingerhut (Digitalis grandiflora), und unter Naturschutz steht. Weitere unter Naturschutz stehende Pflanzen finden Sie im Exkurs des Portraits vom Blauen Eisenhutes (Aconitum napellus) sowie im entsprechenden Themenverzeichnis.
Der Gelbe Fingerhut enthält in den Blättern etwa
0,15%
Glykoside
vom Digitoxin-Typ und etwa 0,05% vom Gitoxin-Typ, d.h. die mit dem
Aglykon
verknüpften Zucker (bei den genannten Grundtypen handelt es
sich
jeweils
um drei Digitoxose-Moleküle, eine Zuckerart, die speziell in
den
Fingerhut-Glykosiden vorkommt) können in Anzahl und Art
innerhalb
eines
Typus varieren (lesen Sie das Kapitel über
Pflanzeninhaltsstoffe
für weitere
Ausführungen zum Thema Glykoside). Zusammensetzung und Menge
der
Glykoside
unterliegen bei allen Fingerhut-Arten starken Schwankungen. Ein
umfangreiche
Auflistung der Fingerhut-Glykoside finden Sie bei
Teuscher
und
Lindequist.
![]() |
Digitoxin: Summenformel: C41H64O13 Molmasse: 765,0 g/mol LD50 (Katze): 0,45 mg/kg (intravenös) |
![]() |
Gitoxin: Summenformel: C41H64O14 Molmasse: 781,0 g/mol LD50 (Katze): 0,65 mg/kg (intravenös) |