Fliegenpilz (Amanita muscaria)

Einordnung:

Amanitaceae (Dachpilz-Familie) - Leformix: fug.zzz.diy.bad.bad.agc.agc.amt.zzz.amt.msr

Vorkommen:

Häufiger Pilz, der besonders in der Nähe von Birken vorkommt.

Beschreibung:

Sicherlich der bekannteste einheimische Pilz. Wird bis zu 20 cm groß. Die Hutfarbe kann von blutrot bis orangerot varieren. Junge Exemplare haben meist eine dunklere Hutfarbe. Die weißen Schuppen können vom Regen fortgespült werden.

Fliegenpilz
Fliegenpilz (Amanita muscaria)

Wissenswertes:

Sibirische Völker benutzen den getrockneten Fliegenpilz als Rauschmittel. Fliegenpilze hatten in Sibirien den Wert eines Rentieres. Bei uns werden gelegentlich frische Fliegenpilze zu Rauschzwecken eingenommen, die jedoch mehr toxische als halluzinogene Wirkungen hervorrufen. Weitere Ausführungen zu Rauschmitteln finden Sie im Exkurs zum Schlafmohn (Papaver somniferum) sowie im Themenverzeichnis »Rausch- und Genußmittelpflanzen«. Ob der Fliegenpilz seinen Namen zurecht trägt, kann man selbst überprüfen, indem man frische Fliegenpilze in gezuckerte Milch einlegt und den Fliegen zum Genuß anbietet.

Zur Giftigkeit:

Frische Fliegenpilze enthalten bis zu 1% der Aminosäure Ibotensäure (vgl. Kapitel »Die Inhaltsstoffe«), die sowohl für toxischen Eigenschaften als auch für die insektizide Wirkung verantwortlich zeichnet. Ibotensäure wandelt sich unter Abspaltung von Kohlendioxid (CO2) leicht in Muscimol um, das bei der Einnahme zu Halluzinationen führt (ein weiteres Umwandlungsprodukt ist Muscazon, das aus Ibotensäure unter der Einwirkung von Licht entsteht und keine Wirkung hat). Muscarin kommt im Fliegenpilz nur in Spuren vor (1 Gramm in 500 Tonnen Pilz) und leistet somit keinen Beitrag zur Giftwirkung. Diese Tatsache ist übrigens schon seit Anfang der sechziger Jahre bekannt.

Ibotensäure und Muscimol Ibotensäure:
Summenformel: C5H6N2O4
Molmasse: 158,1 g/mol

Muscimol:
Summenformel:
C4H6N2O2
Molmasse: 114,1 g/mol

Inhaltsverzeichnis Listenübersicht Startseite

deutsche Namen

botanische Namen

Leformix

Toxinname

Summenformel

© B. Bös