Kornrade (Agrostemma githago)

Einordnung:

Caryophyllaceae, Caryophylloideae (Nelkengewächse, Nelken-Geschwister) - Leformix: plt.trh.spt.mal.ros.cal.cal.cal.cal.agm.gtg

Vorkommen:

Früher verbreitetes Unkraut in Getreidefeldern. Heute sehr selten.

Beschreibung:

Bis 100 cm hohes, einjähriges Kraut mit schmalen, zugespitzten, behaarten Blättern. Die violetten, fünfzipfeligen Blüten erscheinen von Mai bis Juli. Die schwarz-braunen Samen sind etwa 3 mm groß und haben eine warzige Oberfläche.

Kornrade
Kornrade (Agrostemma githago)

Wissenswertes:

Die Kornrade war in früheren Jahren ein verbreitetes Unkraut in Getreidefeldern und konnte bei massenhaften Auftreten durchaus Vergiftungsepidemien auslösen. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Samen der Kornrade der Größe der Getreidekörner angepaßt, zudem geben die Fruchtstände die Samen erst beim Dreschen frei. Diese Anpassung sorgte für eine ideale Verbreitung der Kornrade bei der Getreideaussaat. Aufgrund der modernen Saatgutreinigung ist die Kornrade stark gefährdet. Weitere gefährdete Pflanzen finden sie im Exkurs zum Portrait des Blauen Eisenhutes sowie im Themenverzeichnis »Seltene und geschützte Pflanzen«.

Zur Giftigkeit:

Für die Giftigkeit der Kornrade ist das Saponin Githagosid verantwortlich, dessen Aglykon Githagenin unten abgebildet ist. Im Githagosid ist das Githagenin noch mit den Zuckern Fucose, Rhamnose, Glucose und Xylose verknüpft. Den höchsten Gehalt an Githagosid haben die Samen mit bis zu 7%. Grundlegende Informationen zu den Saponinen können Sie im Kapitel über Pflanzeninhaltsstoffe nachlesen.

Githagenin Githagenin:
Summenformel:
C30H46O4
Molmasse: 470,7 g/mol
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Toxinname

Summenformel

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